Die Wahrheit über Stress und wie du ihn meisterst

Empfindest du den Stress in deinem Arbeitsalltag nicht als positiv, sondern negativ und möchtest gerne dagegen angehen? Dann haben wir hier die besten Tipps für dich.

 

Freepik © Wayhomestudio
Von RedaktionJan. 2023

Im Stress zu sein ist voll im Trend: Wer einen vollen Terminkalender hat, Stress in der Arbeit und im Privatleben, der hat ein produktives und aktives Leben. Die dazu passende Mode-Erscheinung des Burnout kommt daher nicht von ungefähr – „schneller, höher, weiter“ hat eben seine Konsequenzen. Doch vielleicht empfindest du den Stress in deinem Arbeitsalltag nicht als positiv, sondern negativ und möchtest gerne dagegen angehen? Dann haben wir hier die besten Tipps für dich.

 

Stress ist nicht gleich Stress

Stress ist als Wort an sich erst mal negativ konnotiert: Stress bedeutet Anspannung, viele Aufgaben in wenig Zeit erledigen, unangenehme Situationen oder Konflikte, Probleme, die uns belasten. 

Stress kann in manchen Situationen auch positiv sein: Viel zu tun zu haben und produktiv sein zu müssen, kann uns zu mehr Leistung anspornen, uns motivieren mehr zu schaffen, um am Ende des Tages mit einem guten Gefühl nach Hause gehen zu können. 

Tritt das Stressempfinden jedoch verstärkt negativ auf, macht sich eventuell bereits durch körperliche Symptome wie Nervosität, Schlafstörungen oder vermehrte Anfälligkeit für Grippeviren bemerkbar, ist es höchste Zeit, umzudenken.

 

1. Analysieren: Wo liegt das Problem?

Wer seinen Gegner nicht kennt, kann nicht gegen ihn angehen. Deshalb solltest du dir zuerst Gedanken darüber machen, welche Bereiche in deinem Arbeitsalltag dich besonders in negativen Stress versetzen: Ist es ein bestimmtes Projekt, eine dauerhafte Aufgabe oder ein schwieriger Kunde? 

Als nächstes fragst du dich: Wodurch entsteht der Stress – durch Unsicherheit im Aufgabenfeld? Unzureichende Einarbeitung oder unklare Arbeitsanweisungen? Egal wie gut man zu Beginn in einen Aufgabenbereich eingearbeitet wird: Jeder Mensch hat „blinde Flecken“. Das bedeutet, dass man kein absolutes Wissen über jeden Bereich des Unternehmens erlangen kann. 

Aber die eigenen Aufgaben sollte man mit dem zur Verfügung stehenden Wissen (in Form von Unterlagen, einem Unternehmens-Wiki oder anderer Ressourcen) einwandfrei bewältigen können. Entsteht der Stress also durch fehlende Kompetenz, zögere nicht, dir Hilfe zu holen und beispielsweise bei erfahreneren Kollegen nachzufragen.

 

2. Delegieren: Was kann, was muss?

Ein erster Schritt ist, Aufgaben abzugeben. Vielen fällt das schwer – der Gedanke, Schwäche zu zeigen oder zu sagen: „Mir ist das zu viel, ich schaffe das nicht“, behagt den wenigsten Menschen. 

Willst du dir selbst und deiner Gesundheit einen Gefallen tun, musst du dir einen Überblick darüber verschaffen, welche Aufgaben bei dir bleiben müssen und welche du abgeben oder dir zumindest Unterstützung hierfür organisieren können. 

Oder hast du vielleicht das Problem, zu oft „Ja“ zu sagen, wenn Aufgaben verteilt werden oder andere Kollegen ein Projekt abgeben möchten? Wer immer alles annimmt, nie „Nein“ sagt und auch ansonsten als „gute Seele“ gilt, der andere oft unbewusst Aufgaben abgeben, die sie eigentlich selbst bewältigen könnten, tut sich selbst auf Dauer keinen Gefallen. 

„Nein, tut mir Leid – ich habe selbst zu viel zu tun“, wäre nur unkollegial, sollte dies nicht der Wahrheit entsprechen. Arbeitsanweisungen von deinen Vorgesetzten kannst du natürlich nicht ablehnen – aber Hilfe erbitten und von Anfang an klarstellen, dass du dir Unterstützung bei einer Aufgabe wünschst. 

Sprich hier offen mit Kollegen und Vorgesetzten über deine Bedürfnisse.

 

3. Organisieren: Dich selbst und die Aufgaben

Gerätst du häufig in Stress, weil du keine Routine oder keinen Überblick über deine Aufgaben hast, kannst du mit ein paar einfachen Angewohnheiten für ein entstressteres Arbeiten sorgen: 

Lege dir ein Online-Tool zu, in dem du deine Aufgaben verwalten kannst. Wer es altmodisch mag, für den sind Zettel und Stifte die altbewährte Alternative. 

To-Do-Listen sind kein Zeichen von Zerstreutheit oder Schwäche: Wer seine Aufgaben visualisiert kann sie auch priorisieren – so gehen wichtige Deadlines nicht unter, während du einer Tätigkeit nachgehst, die noch warten könnte. 

Oft sind es die kleinen Dinge, die dir in deinem Arbeitsalltag die Zeit rauben, lange vorhersehbare Termine oder Projekte müssen auf den letzten Drücker organisiert oder fertiggestellt werden. Checklisten für wiederkehrende Ereignisse erleichtern dir hier deine Arbeit. 

Schriftliche Anleitungen für selten eintretende Aufgaben ersparen dir lästiges Nachfragen oder Recherchieren – wer kein internes Unternehmens-Wiki besitzt, sollte sich eigene Unterlagen anlegen, in denen Wichtiges festgehalten werden, regelmäßig ergänzt und überarbeitet werden kann. 

Wenn du mal intensiv nachdenkst: Gibt es Dinge, die du besser vorbereiten könntest, wenn mal weniger los ist? Gibt es Abläufe, die verschlankt werden können?

 

4. Die eigenen Grenzen erkennen

Oft ist der erste Schritt bereits wertvoll: Wenn wir wissen, was uns stresst, können wir Lösungen entwickeln oder uns Hilfe holen. Manchmal ist Stress auch hausgemacht und die Aufgaben, die dir über den Kopf wachsen, müsstest du gar nicht alleine bewältigen. 

Es ist wichtig, erste Warnsignale zu erkennen und ernst zu nehmen. Überforderung konsequent zu ignorieren oder zu denken: „Alle anderen schaffen das doch auch, da kann ich mich nicht so anstellen“, schaden dir und somit auf Dauer auch dem Unternehmen: Wer geistig und körperlich weniger leistungsfähig und angeschlagen ist, arbeitet auch schlechter.

Stress selbst bestimmen

Du hast in vielen Fällen selbst in der Hand, wie sehr der Stress im Arbeitsalltag dich vereinnahmt. Viele Probleme kannst du selbst mit konstruktiven Lösungsansätzen angehen – wohingegen sich andere Probleme nicht so einfach von alleine lösen lassen. 

Sprich deshalb frühzeitig mit deinen Kollegen und Vorgesetzten. Wer klar ausspricht: „Ich fühle mich überfordert“, mag damit zwar erst mal eine Schwäche eingestehen – allerdings kann dir so niemand vorwerfen: „Hätten Sie doch eher mal was gesagt, dann hätten wir etwas unternehmen können!“ 

Ehrlichkeit und Offenheit sind Stärken, die dir hier helfen können – und am Ende sind wir alle Menschen und dürfen auch mal vor zu vielen Aufgaben kapitulieren. Von stummem Ertragen hast letztendlich weder du etwas, noch dein Arbeitgeber.

Broadcast-Future Medien- und Rundfunkservice GmbH | Pretzfelder Straße 7-11 | 90425 Nürnberg