Haut mal auf die K…e!

Von Yvonne Malak

 

Von Yvonne MalakFeb. 2024

Lasst uns doch mal auf die K…e hauen und die Bescheidenheit vergessen… Radio ist nach wie vor ein so starkes Medium und wir schaffen es nicht, die PS auf die Straße zu bringen. Erzähl mal einem Zeitungsverleger, dass dein Medium von dreiviertel aller Deutschen jeden Tag stundenlang genutzt wird. Jeden Tag! Und das im Schnitt 242 Minuten. Berufstätige hören sogar noch länger (Markanteil Radio hier 76,2 Prozent, Verweildauer 250 Minuten). Und trotzdem machen wir zu wenig Umsatz. Dazu fünf „bescheidene“ Fragen.

Bescheidene Frage Nummer 1:

Warum nutzt Radio nicht das Radio viel intensiver, um auf sich als Top-Werbemedium aufmerksam zu machen? 

Wie wäre es mit einer aggressiven B2B Kampagne? Wir können doch Kampagnen! Mit Testimonials, mit Musik, mit Gänsehautproduktion… Lassen wir zufriedene Kunden sprechen, die Erfolg mit Radio-Kampagnen haben!  

Die Radiozentrale hat zum Glück einen Anfang gemacht und eine B2B Kampagne gelauncht, die Sender kostenlos für sich nutzen können. Im Namen der Kollegen: Danke dafür! Und: da geht noch mehr: intensiver, mehr „auf die Zwölf“, mit allem, was Radio ausmacht: O-Tönen, Testimonials, überzeugenden Leistungskennzahlen, Studien etc.

Bescheidene Frage Nummer 2

Warum haben wir Angst vor Podcasts und Streamingdiensten?

Klar, jeder andere Player knabbert am Zeitbudget. Damit müssen wir leben. Während laut MA 23/II aber 74,1 Prozent täglich Radio hören, wird Spotify täglich

genutzt von (hier: ZG 30- 49) ... 3,4 Prozent. In Worten: Drei komma vier vs. vierundsiebzig komma eins… siehe auch: www.radiozentrale.de/studien-trends/infografiken/infografik-ma-audio-facts-2023/

Podcasts haben in Deutschland laut statista.de im Jahr 2023 mit Werbung einen Umsatz von € 42 Millionen erwirtschaftet (https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1138941/umfrage/werbeerloese-von-podcasts/). Ein Bruchteil von dem, was Radio umsetzt.

Bescheidene Frage Nummer 3

Warum reden wir uns in Sachen „Junges Publikum“ ohne Not selbst schlecht?  

In der Zielgruppe 14-29 hören 65 Prozent - das sind zwei Drittel - jeden Tag Radio und das immerhin 182 Minuten, also etwas über 3 Stunden. Was die Verweildauer betrifft, hat Radio das lineare TV längst überholt. Die Verweildauer im klassischen linearen Fernsehen beträgt laut dem letzten KEK Bericht 124 Minuten.

Bescheidene Frage Nummer 4

Warum machen wir kein aggressives Gattungsmarketing?

Während in Deutschland nur 4,8% der Werbespendings an Radio gehen, sind es nebenan in Österreich 7,8% (über 60% mehr als in Deutschland). In den USA entfallen sogar 11,7% der Marketingausgaben auf das Medium Radio. Stellt euch vor, wir würden nur so viel erreichen, wie die Kollegen in Österreich. Wir würden alle 60% mehr Umsatz machen…

Bescheidene Frage Nummer 5

Warum machen wir keine aktuellen Studien, in denen wir Gattungen vergleichen, den ROI messen, die Stärke von Radio beim Abverkauf betonen?

Vielleicht machen wir ja welche? Dann sind sie aber gut versteckt, ich habe jedenfalls keine aktuelle gefunden…

Die letzte deutsche Studie, die dazu online ist, war von ASS und RMS aus dem Jahr 2014….

Studio Gong immerhin zitiert im Jahr 2021 eine US-Studie (…) zum Thema “ROI beim Radio vs. ROI beim Fernsehen“ mit den Worten:

„Das Ergebnis war, dass Radio den dreifachen Umsatzanstieg als das Fernsehen generiert.“

Mehr dazu hier: https://www.studio-gong.de/blog/roi-studie-radio-dreimal-mehr-als-fernsehumsatz/

Radio ist mit einer extrem hohen Verweildauer nach wie vor der Tagesbegleiter Nummer ,1 Radio hat einen mehr als fairen TKP, die Produktionskosten sind extrem niedrig, durch die lineare Nutzung bleibt Radio das Abverkaufsmedium Nummer 1: 90 Prozent hören Radio beim Autofahren (https://www.presseportal.de/pm/6955/4951431) u.v.m.

Dass aber nicht mal 5 Prozent der Werbespendings in Deutschland ins Radio gehen, dafür sind wir Macher alle selbst verantwortlich. Ich finde: das dürfen wir für die Zukunft nicht einfach so akzeptieren. Wir brauchen mehr „dicke Hose“…  denn da ist noch Luft nach oben...

In diesem Sinne:

Haut mal auf die K…e

Eure

Yvonne

 

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